Yoga Mythos #2: Dein einziges Limit bist du selbst

Yoga Mythos #2: Dein einziges Limit bist du selbst

Dein einziges Limit bis du selbst - Warum dieser Spruch nervt und was damit im Yoga wirklich gemeint ist.


In dieser Reihe räumen wir mit den klassischen Yoga-Phrasen auf. Wir schauen, was dran ist an den Mythen und versuchen dem wahren Kern auf den Grund zu gehen.

Hast du auch so einen Satz, den du immer wieder im Yoga-Kurs hörst und zu dem du gern die ganze Geschichte kennen würdest? Erzähl mir davon in den Kommentaren.

Aber nun zu unserem heutigen Mythos, der uns weniger im Yoga-Studio begegnet, sondern eher aus dem New-Age Milieu kommt, aber von Yogis gern zitiert wird:

Dein einziges Limit bist du selbst. (Wird gerne auch auf englisch verwendet und hat hier auch seinen Ursprung: You are your own limit)

Der Alltag wird immer hektischer... um dich herum nur Chaos... du weißt manchmal nicht mehr, wo oben und unten ist... (Das geht mir auch manchmal so.) Und dann kommt so ein Yoga-Spruch auf Instagram oder wo auch immer: “Dein einziges Limit bist du.” Oder so ähnlich. Danke auch - denk ich da nur.



Facebook Post 12


Die Vorstellung, dass wir uns unsere Grenzen nur selbst setzen und dass wir, wenn wir unsere “Selbst-Sabotage” oder unsere “selbst gesetzten Limits” überwinden, alles schaffen können, ist problematisch. Es gibt einfach äußere Umstände, an denen wir nichts ändern können. Corona macht uns das aktuell ganz deutlich.


Aber was können wir dann ändern? 

Die Antwort ist ganz leicht und doch so schwer: Unsere Einstellung. Unsere Erwartungen und Einstellungen bedingen WIE wir unsere Umwelt und unseren Alltag wahrnehmen. Wenn wir uns “eingesperrt” fühlen, im Alltag “eingespannt”, durch Corona zuhause “gefangen”, dann ist das lediglich unsere Wahrnehmung, ein Geistes-Zustand. 

Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass wir theoretisch Freiheit und Glück in jeder Lebenslage erfahren können. Äußere Umstände haben Einfluss auf unseren Gemütszustand, aber sie stehen nicht in einer Kausal-Kette. Im Sinne von: wenn außen x dann immer innen y.


Wie können wir unsere Einstellung ändern?

Wie können wir nun dieses Gefühl von Stress und Einengung loswerden? 

Die Yoga-Philosophie verfolgt den Ansatz, dass wir unsere wahre Natur nicht mehr kennen und sieht darin die Quelle allen Leidens. Wir haben ganz einfach vergessen, dass wir eine unendliche Kraft in uns haben, nämlich die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Stattdessen gehen wir von einer gesellschaftlichen Norm aus. Wir streben nach Sicherheit, Wohlstand und Glück. Wir erwarten Erfolg im Äußeren, wenn wir uns an die Konventionen halten. Wir bauen uns eine Identität auf, die den Erwartungen entspricht. Aber sind das noch wir?


pexels milan chudoba 4614782


Wenn wir also davon ausgehen, dass wir in Unkenntnis unseres wahren Selbst leben und dass dies der Hauptgrund für unsere innere Unzufriedenheit ist, wäre die nächste Frage, wie wir diese innere Kraft wiederfinden können, die uns wieder klar sehen lässt. Wir wollen wissen, wie wir wieder erkennen, dass wir bereits Glück und Freiheit in uns tragen. Wie wir aufhören können, die äußeren Umstände, die Anderen, den Partner, den Kollegen immer dafür verantwortlich zu machen, wie es uns geht.

Yoga lehrt uns den ersten Schritt in diese Richtung: wieder selbst Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen. Diese (Selbst-)Erkenntnis stärkt deine innere Kraft. Aber wie eingangs erwähnt: es ist simpel und doch sehr schwer :-)

Bei anderen sehen wir es oft leichter als bei uns selbst. Du kennst sicher auch jemand, der immer die Anderen für sein Unglück verantwortlich macht, oder das System, oder die Politiker, oder, oder…

Asana Yoga kann hier helfen, dich wieder auf dich und deine innere Stärke zu besinnen. Auf der Matte spüren wir manchmal leichter diese Stärke, die in uns ist. Ganz unerwartet gelingt uns etwas, was vorher noch unmöglich schien. Zapf dieses Gefühl an! Schöpfe Kraft aus dir selbst - nicht um im Äußeren etwas zu ändern, sondern um (erstmal nur) im Inneren kleine Änderungen zu erzielen.

Und daher schließe ich mit einem anderen Yoga Spruch:

Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.


Welcher Spruch treibt dich so richtig auf die Palme? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denkst du?

Tauche ein in die Welt der Yoga-Philosophie

Trage dich hier in meinen Newsletter ein und bleibe informiert. Ich gebe dir Bescheid, wenn es neue Artikel oder Videos gibt. Fülle dazu einfach folgende Felder aus.
Lass uns in Verbindung bleiben!
Powered by Chimpify